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Grönland im Winter - ein Erfahrungsbericht

Letztes Jahr im August als es hier schön warm und die Strände voll waren, rief eine gute Kundin an:

"Ich möchte gerne mal im Winter in den Norden. Hundeschlitten fahren, Nordlichter sehen, das Eis erleben."

Es gibt einige Veranstalter, die Lappland oder Norwegen im Winter anbieten, aber das traf alles nicht genau die Vorstellungen. 

Es wurde dann eine sehr ungewöhnliche Reise, die so nicht häufig angeboten wird. 

Und das schrieb die Kundin nach ihrer Rückkehr:

Grönland? Im Winter?

Wie kommt man denn auf diese Idee?

Wenn man viele Eisberge sehen und Hundeschlittenfahren möchte, dann ist das keine Frage, sondern ein „Muss“!

Grönland, wie toll!! Aber da ist es doch sehr kalt??

Ja, liebe Freunde, es ist kalt, sehr kalt, aber gerade dieses arktische Klima hat seinen unbeschreiblichen Reiz. Klare Luft, unglaubliche Farben, endlose Sonnenuntergänge, Nordlichter!

Wenn man wie ich schon das ganze Leben ein Nordlandfan ist, Skandinavien auf dem Land wie auch Wasser erkundet hat, Island bereiste, dann ist man „angefixt“ vom Polarmeer und den Polarregionen. Als normale Touristin steht man somit vor dem Problem, wie komme ich dahin und auch gut wieder zurück?

Dank der sehr kompetenten Beratung von Britt war der passende Reiseanbieter gefunden und die Details für eine Woche Grönland im März 2015 geklärt. Anreise und Abreise mit kurzem Hotelaufenthalt über Island, Weiterflug nach Westgrönland/Ilulissat mit einer kleinen Propellermaschine über den Inlandsflughafen Reykjavik. Für mich als Alleinreisende ein doppeltes Abenteuer, finde ich eine nette Reisegruppe, ist alles gut organisiert, habe ich vor Ort einen Ansprechpartner? 

Organisiert wurde die Reise von Troll Tours und es ist alles perfekt gelaufen, meine Bedenken haben sich im arktischen Winter als kleine Schneeflöckchen im Wind verteilt. Dazu das Quäntchen Glück: alle geplanten Aktivitäten konnten vor Ort erlebt werden, auch wenn es witterungsbedingt im Programmablauf Änderungen gab. Am Anreisetag, nach einem spannenden Flug über das sonnenbeschienene Inlandseis, konnte am Vollmondabend völlig überraschend das Nordlicht bestaunt werden, was ein Auftakt für diese Reise! Die nächsten Tage wechselten sich ab mit Schneefall, Wind und wenig Sonne. Dadurch lagen die Tagestemperaturen zwischen -17 und -24°, mit guter Kleidung aushaltbar, aber Vorsicht: der Windchill ist nicht zu unterschätzen. Es ergaben sich dadurch Temperaturen bis -32°, spätestens dann wird klar, man muss diese Reise wollen, sonst hält man das nicht aus.

Das Programm mit dem Partner World of Greenland vor Ort war bestens organisiert, die einheimischen, meist jungen Guides sehr, sehr nett und fürsorglich, alles auf Englisch, Dänisch oder Grönländisch hatte ich leider nicht im Angebot. Unsere kleine Reisegruppe war mit insgesamt 6 Personen sehr angenehm, eine interessante Mischung von Individualisten, alle infiziert vom Nordlandvirus.

Die Aktivitäten wie Stadtführung in Ilulissat, Hundeschlittentour, Wanderung nach Sermermuit und nächtliche Nordlichtsuche wurden getoppt durch die Bootstour in den Icefjord (Unesco Weltkulturerbe). Das Packeis in der Disko-Bucht wurde am dritten Tag unseres Aufenthaltes durch den starken – kalten – Wind in Bewegung gebracht und machte eine Bootstour mit Fahrt durch die Eisrinne aus dem Hafen erst möglich.

Den Fjord und die Eisberge im Schneefall und dann bei sich durchdrückendem Sonnenlicht zu bestaunen ließ unsere Gruppe an Bord in Stille und Demut vor der gigantisch schönen Natur verstummen. Man kann es nicht in Worte fassen, man muss es erleben, spüren, sehen und es hallt im tiefen Inneren noch lange nach.

Die Aktivitäten bei dieser Kälte waren nur möglich durch die Bereitstellung spezieller Seehundfellbekleidung, diese wurde über die vielen Schichten der eigenen Kleidung getragen, dazu sagenhafte Thermoboots. Trotzdem sollte jeder Reisende über eine gewisse eigene Grundausstattung verfügen! Notwendig sind dicke Handschuhe (wenn möglich doppelt), Schal, Mütze (Stirnband), Gesichtsmaske, Skibrille, dicke Moonboots. Darunter natürlich mehrere Lagen Funktionskleidung und speziell wärmende Unterwäsche. Thermojacke und Thermohose sind obligatorisch, das arktische Klima 300 km nördlich des Polarkreises ist ernst zu nehmen! Die sehr trockene Luft fordert ebenso ihren Tribut mit trockener Haut und spröden Händen, wichtigem Augenschutz, alles wird statisch aufgeladen, besonders die Haare.

Wichtig ist ein gutes Hotel mit Komfort, unbedingt mit Seeblick! Das zeitlich übersichtliche Programm lässt im ersten Moment den Gedanken an „zu viele freie Zeit“ aufkommen, aber die Bewegungen mitteleuropäischer Durchschnittsbürger im arktischen Klima zeigen sehr schnell, das Pausen – im Warmen – durchaus ihren Sinn haben! Von daher sollte man über eine gute körperliche Kondition und Bereitschaft zu neuen Erfahrungen verfügen.

Ebenso sollte man sich von westeuropäischen Standards wie permanent verfügbarem Internet, vollen Obst- und Gemüseregalen im Supermarkt, großer Auswahl im TV/Radio und der täglichen Bildzeitung oder FAZ in der Hotellobby verabschieden.

Was bekommt man dafür?

Das Erlebnis eines Naturwunders, Demut und Respekt vor den Inuits, die dieser Eiswüste ihr Leben abgetrotzt haben, Ruhe und Besinnung auf sich selbst. Wer bereit ist, ein kleines Abenteuer zu erleben, wer keine Angst vor dicken Klamotten hat und wer sich der ungewohnten Stille ohne Alltagshektik stellen möchte, der sollte durchaus eine Winterreise in dieses unfassbare Land erwägen. Ich war nicht das letzte Mal dort!

Die optimale Betreuung durch Britt wird mich zur Wiederholungstäterin als Kundin im Reisekontor momentum machen


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