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Traumreisen und Schnäppchenpreise

Zwei wunderbare Worte der Werbeindustrie! Sie werden schon so inflationär gebraucht, daß man sie kaum noch wahrnimmt. 

 

Aber mal ehrlich, was ist denn eine Traumreise und wieso sind überall nur noch Schnäppchenpreise?

Widmen wir uns erstmal den Traumreisen. (Liegt ja bei einem Reisekontor auch auf der Hand.)

 

Unter Traumreisen werden gemeinhin Länder wie Thailand, Seychellen, Bahamas oder die Malediven genannt. Warum eigentlich nicht die Schweiz, England oder Lettland? Ist die Reise umso mehr ein Traum umso weiter sie von zuhause wegführt? Oder heißt es Traumreise, weil die Reise wohl - dank langer Flugzeit oder hohen Reisepreises - immer nur ein Traum bleiben wird. 

 

Wollen Sie wirklich eine Traumreise machen? Überlegen Sie es sich gut, denn der Druck ist groß, die Erwartungen hoch. Diese Reise muss einfach traumhaft werden! Aber leider kommen kurz nach dem Reiseprospekt schon die ersten Tücken der Realität auf Sie zu: enge Sitzabstände im Flugzeug, nervende Kinder am Pool oder fiese Stechmücken am Traumstrand. 

 

Für viele Menschen fällt die erste ernsthafte Diskussion über eine Traumreise in die Vorbereitungsphase ihrer Traumhochzeit. Ein sehr unglücklicher Zusammenprall, da die Nerven sowieso schon blank liegen und die Emotionen schnell überschäumen. Er will in die Karibik, sie nach Mauritius. Beide haben gute Argumente und für beide soll es schließlich eine Traumreise werden, von der man den Urenkeln noch blumig berichten wird. Aber auch vor Hochzeitspaaren machen die Tücken - siehe oben - nicht halt und die Traumreise wird schnell zur ersten echten Bewährungsprobe für das junge Glück.

 

Also lieber ganz auf Traumreisen verzichten?  

 

Natürlich sind auch Ziele, die unter Traumreise firmieren, durchaus eine Reise wert. Aber lassen Sie sich nicht von den ausschweifenden, enthusiastischen Beschreibungen täuschen und bauen Sie für Ihre Hochzeitsreise vielleicht doch eher auf Bewährtes. Die Erholung können Sie gebrauchen und Ihre Urenkel sind sicher auch mit Erzählungen über die tollen Wanderungen auf Korsika zufrieden.

 

Ganz gefährlich wird es, wenn Traumreisen zu Schnäppchenpreisen angeboten werden. Und schon sind wir beim Lieblingsthema der Reisebranche... und nicht nur in dieser. 

Palmen blauer Himmel Traumreise
Keine Traumreise ohne Palmen

Alles muss heute ein Schnäppchen sein. Kommt von schnappen! Schnapp ihn Dir! Schnapp die Wurst - haben wir früher auf Kindergeburtstagen gespielt... aber das ist ein anderes Kapitel. 

 

Und was schnappen wir uns? Die Wurst? Den Lolli? Nein, es sind die Dinge, die man eher mit Bedacht kauft und die lange halten sollen, die wir uns eben schnell mal schnappen. Fotoapparate, Computer, Handyverträge und Reisen! 

Daran sieht man schon die Absurdität des Ausdrucks Schnäppchenpreise. Und zu verschenken haben auch die Schnäppchenpreis-Verkäufer nichts. Irgendwo muss die Leistung dem Preis angepasst werden oder die Mischkalkulation lässt einige Kunden ziemlich alt aussehen, weil sie für die Schnäppchenjäger mitbezahlen.

 

Bei Reisen ist das die berühmte Last-Minute-Falle. Der erste Kunde zahlt 2000,- Euro für Flug und Hotel, der nächste hat zwei Wochen später nur noch 1800,- Euro auf der Rechnung und der Kunde mit den stärksten Nerven oder der schwierigsten Urlaubsplanung bucht die Reise zwei Tage vor Abflug für 1300,- Euro. Später sitzen alle im gleichen Hotel-Restaurant und liegen am gleichen Strand.  

 

Aber wer muss denn die Preise so drastisch senken? Doch nur die Anbieter, die Überkapazitäten haben, vorher zu teuer kalkuliert haben, deren Angebot nicht gut ist oder die durch einen Krieg oder eine Katastrophe auf ihren Betten sitzen bleiben.

Manche Reiseveranstalter lassen sich nicht auf solche Last-Minute Preiskämpfe ein und bleiben bei den Preisen stabil. Das finde ich sympathisch. Aber es klingt einfacher als es ist und lässt sich nicht in allen Sparten durchziehen.

 

Ein Kreuzfahrtschiff legt immer ab. Der Kapitän, der Schiffsdiesel, die Entertainment-Crew müssen bezahlt werden - egal ob die Kapazitäten zu 65% oder 102% ausgelastet sind. (Ja, auch 102% und sogar noch mehr sind möglich.) Aber die Schnäppchenpreise müssen auch da irgendwo wieder ausgeglichen werden. Die Einsparungsschrauben werden dann heftig bewegt bis es mit dem Gewinn wieder passt.

 

Da haben es Hotels schon leichter. Sie können die Zimmermädchen als Saisonkräfte einstellen und notfalls auch mal einen Teil der Hotelzimmer für eine Weile einmotten.

 

Insgesamt hat sich gezeigt, daß Reisen mit gleichbleibend guter Qualität auch einen gleichbleibend realistischen Preis haben. Und ich bin der Meinung, daß es sich lohnt lieber etwas mehr zu zahlen, als sich im Urlaub zu ärgern. 

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